Vom Herold der Schreiberlinge:

Bericht des Vlothoer Anzeigers 2013

Bielefeld (va). Mittelalter-Fans sind hart im Nehmen. Ob es schüttet wie aus Eimern, die Sonne tropisch heiß vom Himmel brennt oder Hagelkörner herunter prasseln, sie nehmen es gelassen. So harrten auch die vielen Standbeschicker beim Sparrenburgfest aus.
So harrten auch die vielen Standbeschicker beim Sparrenburgfest aus. Die Wetterkapriolen kratzten allerdings an den Besucherzahlen. Auch deswegen, weil das Festgelände am Samstag wegen des Gewitters evakuiert werden musste. Blitzschläge, Sturmböen und große Hagelkörner wurden kurz nach 15 Uhr zu gefährlich. Polizei und Feuerwehr ließen das Gelände räumen. Laut Veranstalter hatte es eine Evakuierung in der Geschichte des Sparrenburgfestes noch nicht gegeben. Rund 9 000 Besucher tummelten sich dann am Sonntag. Der Himmel hielt bis auf wenige Tropfen dicht. Die 30 000-Marke wurde aber an den insgesamt drei Veranstaltungstagen nicht geknackt.
Insbesondere der Sonntag erwies sich wieder einmal als Familientag. Bogenschießen und Speerwerfen erfreuten Groß und Klein.
Bei den Vorführungen der Falknerei wurde es nachmittags so voll, dass die Sicht auf die Tiere schwierig wurde. Stattdessen ließen viele Eltern ihre Kinder eine Runden im Karussell drehen. Dabei war selbstverständlich Muskelkraft gefragt, um das große hölzerne Spielgerät in Bewegung zu bringen.
Bruder Dickbert war gleich öfters zu finden. In seiner dunklen Mönchskutte zog er über das Gelände, tauchte unvermittelt auf und wirkte fesselnd: Als Ablass-Verkäufer hatte er mehrere Holzbretter dabei, steckte die Handgelenke der Passanten durch die beiden Löcher, klappte zu und schloss ab. "Ich fertige auch verschiedene Folterinstrumente selbst", erzählte er und ließ seine Gefangene aber schnell wieder frei – spätestens wenn ein Erinnerungsfoto gemacht worden war.
Bruder Dickbert und sein Pranger
Das Lieblingsstück des Bruder Dickbert ist halt sein Pranger. Sünderschuhe, Verhörstuhl und mehr gehören zum Equipment des Gütersloher, der mit richtigem Namen Markus Wietusch heißt.
Wer sich vom Pranger erholen wollte, fand auf den Liegewiesen ein schönes Plätzchen. Familien packten im Schatten der Burg ihre Picknick-Decken aus. Kulinarisch wurden die Besucher bestens versorgt. In umweltfreundlichen Schalen gab es Falafel, Pakora und Halloumi-Käse. Wer von allem etwas probieren mochte, war mit der Portion "Bauch voll" gut beraten. Reis-Gerichte, Lassi, Fleischspiel, Würstchen und allerlei Süßigkeiten mundeten ebenso.
Ein wenig schade war, dass die Riege der Gewürze-Verkäufer auf einen Stand geschrumpft war. Und dieser nahm nicht gerade familienfreundliche Preise.
Die Vlothoer Besucher genossen auf jeden Fall die mittelalterliche Kulisse. Das Vlothoer Burgfest hatte Ende Mai extrem unter dem Regen gelitten.

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Juni 01, 2013

Zeitreiseportal bei Gütersloh entdeckt – die ersten Oelder stecken bereits im Jahre 1280 fest

by Ein Riss im Zeitgefüge wurde am Freitag in der Nähe von Gütersloh entdeckt. Der OELDER ANZEIGER beobachtete zufällig, wie einige Oelder Bürger versehentlich ins Jahre 1280 gereist sind. Es wird vermutet, dass noch tausende Menschen an diesem Wochenende durch den Sog des Zeitlochs gezogen werden könnten. Unter schwierigen Voraussetzungen gelang es Sandra Förster-Campbell vom OELDER ANZEIGER wieder ins Jahr 2013 zurückzugelangen und die Bevölkerung vor dieser Gefahr zu warnen. 

Das bunte mittelalterliche Treiben ANNO 1280  in Gütersloh-Isselhorst kann noch bis zum zweiten Juni besucht werden. Der OELDER ANZEIGER war vor Ort. Zum fünften  Mal hat Otto der III, Graf von Ravensberg, zum fröhlichen Feiern eingeladen. Der gestrige Abend stand ganz im Zeichen der Mythen, Sagen und Legenden und wurde mit einem mittelalterlichen Feuerwerk abgerundet. Der gute Geist des Hofes Kruse an der B61 zwischen Gütersloh und Bielefeld sorgte wieder einmal für eine gute Wetterlage und trug somit zu einem guten Gelingen das Spektakels bei. Thors Mannen  ist eine Gruppe aus Oeldern und Ennigerlohern, die sich schon seit 2005 dem mittelalterlichen Treiben verschrieben haben. Der OELDER ANZEIGER durfte schon vorab einige Bilder von einem Schaukampf machen. Das Festgelände ist dieses Jahr sehr gut besetzt und lädt zum verweilen ein. Reichlich Speis und Trank, als auch buntes Markttreiben lädt zum Besuch ein. In den verschiedenen Heerlagern gibt es für das interessierte Publikum die authentische Lebensweise, Bekleidung und Waffen zu bewundern. Auch Fragen zum Hintergrund der Geschichte werden nach bestem Wissen und Gewissen von den Teilnehmern beantwortet.

Eine “Führung” der ganz besonderen Art bekommt der Besucher von Bruder Dickbert geboten. Unter Umständen werden uneinsichtige Sünder mit dem Pranger über das Festgelände geführt.  Ablaßbriefe für schuhsüchtige Sünderinnen oder Kinderzimmernichtaufräumer, Verhörstuhl und Büßerschuhe sind nur eine kleine Auswahl des inquisitionsbegeistertem Ordenbruders.

Hier können interessierte Leser das Programm von ANNO 1280 einsehen.

Der OELDER ANZEIGER kann seinen Lesern dieses Spektakel nur wärmstens empfehlen. Die geplanten Shows sind einfach sehenswert.

copyright der Fotos Sandra Förster-Campbell und Frank Horstmann

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NW GÜTERSLOH  2013
Zeitreise mit fliegenden Fahnen
Mittelalterfest "Anno 1280" lockt Tausende Besucher auf den Hof Kruse
VON ROLF BIRKHOLZ
Ritterspiele | FOTO: RAIMUND VORNBÄUMEN

Gütersloh. "Seid gegrüßt", säuselt es aus dem Reiherbachbett hoch. Zwei irgendwie mittelalterlich gewandete junge Damen kühlen sich die Füße. Das ist nicht verkehrt "Anno 1280", das an drei Tagen auch 2011 wieder warm bis heiß ausfiel. "Das große Mittelalterfest" mit Ritterturnier und Marktgeschehen lockte viele Zeitreisefreunde auf den Hof Kruse in Isselhorst.

Und etliche kamen nicht zum ersten Mal. "Wir freuen uns schon lange darauf", sagt der Gütersloher Jan Mosebach, der mit einer Gruppe von Bekannten zum Kartenhäuschen zieht, wo Veranstalter Norbert Morkes zeitweise persönlich das gelbe "Band der Glückseligkeit" aushändigt. Mosebach war schon voriges Jahr hier und weiß, was ihn hinter dem Brückenposten erwartet, nämlich "eine gute Alternative zum Sparrenburgfest".
Info
"Traumhaftes Gelände"
Im ersten Jahr kamen 2.500 Besucher, dann knapp 5.000. Diesmal rechnete Veranstalter Norbert Morkes mit noch mehr Mittelalter-Fans an den drei Tagen samt Abendkonzert am Freitag. "Das Wichtigste ist, dass das Wetter mitspielt." Und das hat mitgespielt. Eine große Rolle misst Morkes auch dem "Geist des Hofes Kruse" zu mit dessen offenbar idealer Anlage.
Schon ist der Besucher im kurz nach Mittag sanft anschwellenden Treiben, lässt sich von den Angeboten der Händler von der einen zur nächsten Bude ziehen. Schmuck und allerlei Accessoires werden häufig betrachtet. Düfte wehen durch die warme Luft, Musikfetzen. Rainer und Sabrina Beile sind wie einige andere zeitgemäß gekleidet. Die Sachen "sollten schon authentisch sein", meint der Oelder und zeigt sein Schwert her. Sie kennen sich auf solchen Märkten aus, manche seien größer, aber dieser gefällt Sabrina Beile gerade, weil er eher "klein, gemütlich" ist.
Ungemütlich wird es, die Klänge der Gruppe "TrRollheimen" noch im Ohr, bei Lutz Lehmann. Der ist Bader, Medicus und Henker in einem. Erst bricht er Heike aus dem Publikum mit Riesenzange einen verfaulten Backenzahn heraus. Dann führt man einen gewissen Tobias vor, der unter anderem des Verbrechens beschuldigt und womöglich überführt ist, sein Zelt nicht aufgeräumt zu haben: Wasserguillotine!

Während der Bösewicht in ein Becken plumpst, tönt es schon vom Turnierplatz her. Auf dem Weg dahin kommt Ablassprediger Bruder Dickbert entgegen, der "Zucht, Ordnung und Moral" anmahnt und, wie er sagt, leicht heidnische Tendenzen nicht ganz übersehen kann. Dabei scheint es den Menschen, viele Familien darunter, doch - mit dem Titel einer feilgebotenen Fachzeitschrift - nur um "Pax et Gaudium", Frieden und Spaß, zu gehen, aber freilich für "Landsknechte heute".

Auch das Turnier, das vier Ritter unter den Augen des Grafen Otto III. von Ravensberg austragen, ist ja ein Schaukampf, bei dem allerdings ein alter Zwist zwischen den Häusern Ravensberg und Lippe mitspielt. Wolfhard von Eschenbach, Luitpold der Fromme, Simon zu Lippe und Heinrich von Isselhorst demonstrieren dem Volk ihr Können - bis Letzterer schließlich beim "hohen Gestech" Simon ins Gras schickt, wenn auch nicht hinein beißen lässt.
Denn bei den Wettkämpfen der Recken wollte man den Gegner nicht töten, nur kampfunfähig machen, erklärt Heinrich Graf von Everstein im 20 Kilo schweren Kettenhemd. "Den Rest machte der Wundbrand." Everstein hat mit der Hobbygruppe "Freyes Volk der Egge" Zelte aufgeschlagen. Sie wollen mit "Klischees aufräumen", die etwa "Hollywood" über jene Epochen verbreite. Vielleicht kommt auch "Anno 1280" nicht ganz ohne überkommene Vorstellungen aus. Aber Hollywood am Reiherbach? Da ließe sich der Ostwestfale nichts vormachen - und macht doch ganz gerne ein bisschen mit im Mittelalter.
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Auszug aus dem Block von Tandaniel „psycho“Roling 2013
Das Wasserschloss in Senden bietet einfach eine herrliche Kulisse. Das Teil wurde einfach erbaut damit man dort nen Mittelaltermarkt drum herum baut! An dieser Stelle explizit nochmals ein Lob (und das ist kein Fake) an Ralf und Ulrike!!! Es sind halt manchmal Kleinigkeiten, welche allerdings ein Marktwochenende aus Künstlersicht abrunden und damit zu einem tollen Event für alle macht. Ein super Frühstück mit ausreichend Kaffee (!) und immer griffbereites Wasser. Saubere und ausreichende sanitäre Anlagen und das mit der kalten Dusche fand ich grandios. Macht die übermüdeten Geister mal wach. ;) (dahinter versteckt sich das Lob = Duschen!!!) Man kann einfach nicht meckern. Zahlreiche Freunde waren anwesend und egal wo man aufschlug wurde man herzlich willkommen geheißen. Die nerdigen Abende mit gänzlich unmittelalterlichen Diskursen über SW vs ST, kann man Suppenmän überhaupt gut verfilmen, bishin zu….. Irgendwann besonn man sich doch wieder und es endete mit Musik, wie es sich gehört.
Apropos Freunde und halt der Tatsache das man immer neue dazu findet: Danke an Bruder Dickbert für besonnene Gespräche, kranke Ideen mein Heim umzugestalten und einem Video, welches vor dem Ja-Wort endet. ;) Geheiratet wurde nämlich auch. Irgendein Kerl in Schlumpffarben und eine Göttin. Pläne für einen epischen Markt im Jahre 2473 geschmiedet….Kurzum: Wunderschönes Wochenende.
Danke an die Kollegen von des Wahnsinns fetter Beute für Gastfreundschaft, Fahrdienst, Mietunterkunft, geselliges Dasein und nur gefühlte 47 Strophen eines dubiosen Liedes; Scherbel-Haufen, die bewiesen das nicht jede sächsische Band mit ner Sackpfeife versucht auszusehen wie Corvus Corax (und verflucht gute Musik machen kann), natürlich die roten Zylinder (Chapeau Claque Rouge) für Gaukelei und eine schöne Feuershow (gab gebratenen Phoenix) undundundundundundundundundundundundund

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